Feldtest zur Drohnendaten-Übermittlung auf dem zentralen Festplatz in Berlin

Am 27. April 2023 wurde der erste Feldtest im Rahmen des Forschungsprojektes ResKriVer zur Drohnendaten-Übermittlung auf dem zentralen Festplatz in Berlin-Tegel erfolgreich durchgeführt. Anwesend waren sechs Angehörige der Berliner Feuerwehr, drei Personen von KomRe, zwei Personen vom rbb und eine Person von HFC. Unser Dank gilt dem Schaustellerverband Berlin und den Betreibern des zentralen Festplatzes dafür, dass wir den Feldtest am Vormittag auf dem Besuchendenparkplatz des Festplatzes durchführen konnten.

Das Ziel des Tests war es, unterschiedliche Wärmequellen aus unterschiedlichen Entfernungen über die Wärmebild- und die Videokamera der im Projekt beschafften Drohnen zu erkennen und über das ausfallsichere KomRe-Netz in das Geoportal der Berliner Feuerwehr zu übermitteln. Das Geoportal ist die zentrale Plattform, auf der alle Informationen zu aktuellen Einsätzen der Berliner Feuerwehr zusammenlaufen. Die Software der DJI–Drohne erlaubt ein Einzeichnen und die Benennung der Schadensstelle auf dem Controller, also dem Steuerungstool über das die Aufnahmen der Drohne vom Piloten am Boden mitverfolgt werden können, auch wenn die Drohne sich nicht direkt darüber befindet. Mittels Höhe und Kamerawinkel kann die Position der eingezeichneten Stelle ermittelt werden. Die Koordinaten und die Art der Schadensstelle sowie der Zeitstempel konnten in die einsatzbezogene Lagekarte übermittelt werden, wo sie als Fläche angezeigt wurden. Zusätzlich zur Detektion eines Feuers, wurden bei dem Test weitere Wärmequellen in Form von einem Auto-Motor und Menschen mit der Wärmebildkamera identifiziert, eingezeichnet, benannt und über das KomRe Netz in die Lagekarte der Berliner Feuerwehr gesendet.

Neben Vegetationsbränden, bei denen oft mehrere Glutnester zeitgleich entstehen, ist die Detektion von Wohnungsbränden bei Stromausfall ein mögliches Einsatzszenario. Da die Sendemasten von Mobilfunk- und Telefonnetzen mit Strom betrieben werden, brechen sie zusammen, sofern sie keine Notstromversorgung haben. Vergangene Stromausfälle in Deutschland zeigten, dass nach kürzester Zeit das Handy- und das Telefonnetz nicht mehr verfügbar waren und entsprechend auch keine Notrufe mehr getätigt werden konnten. Um trotzdem Wohnungsbrände zu detektieren, könnte das vom Stromausfall betroffene Gebiet mit Drohnen überflogen werden. Eine KI-unterstützte Detektion der Schadensstellen per Wärmebildkamera und die automatisierte Übermittlung ihrer Koordinaten über das Stromausfall-sichere KomRe-Netz in die Lagekarte der Feuerwehr, kann eine Hilfe bei der Bewältigung einer solchen Lage sein.


Das beim Feldtest im April erhobene Datenmaterial wird dafür genutzt eine KI zu trainieren, die zukünftig bei der Identifikation von Schadensstellen und möglicherweise bei der Personensuche unterstützen soll. Bei einem zweiten Test, der für Oktober 2023 geplant ist, soll zusätzlich die KI-unterstützte Detektion der Wärmequellen getestet werden.